Für Feuerstätten ist ein Schornstein essentiell. Er erfüllt die wichtige Funktion, Rauchgase nach außen abzuführen und den zum Heizen nötigen Sauerstoff zuzuführen. Damit dies reibungslos funktioniert, müssen seine gegebene Höhe und sein Querschnitt zum jeweiligen Gerät passen. Was der sogenannte Kamineffekt damit zu tun hat und welche Rolle die regelmäßige Wartung dabei einnimmt, wird hier erklärt.
Grundsätzlich ist ein Schornstein dafür da, die entstehenden Rauchgase bei der Feuerung eines Kamins oder Ofens nach außen zu transportieren und gleichzeitig dem Feuer neuen Sauerstoff zuzuführen. Hier wirkt der sogenannte Kamineffekt. Dabei handelt es sich um ein physikalisches Prinzip, welches auf dem Dichteunterschied von warmer und kalter Luft beruht.
Die warmen Rauchgase, die beim Abbrand entstehen, besitzen eine geringere Dichte als die kalte Luft im Schornstein. Dadurch steigen die wärmeren Rauchgase nach oben und werden über den Schornstein abgeführt. Gleichzeitig entsteht hierdurch ein Unterdruck im Kamin oder Ofen, der frische Luft ansaugt und das Feuer mit dem nötigen Sauerstoff versorgt. Der Schornstein sorgt mit seinem Unterdruck (Saugwirkung) für die reibungslose Funktion des Kamins oder Ofens und stellt damit sozusagen ihren "Motor" dar.
Damit dieses Prinzip funktioniert, müssen die Bauart des Schornsteins (gemauert, Edelstahl oder 2-schalige Systeme) und seine Abmessungen auf den entsprechenden Kamin oder Ofen abgestimmt sein.
Andernfalls kann der nötige Unterdruck nicht erzeugt werden, um Abgase abzuführen und Sauerstoff zuzuführen. Daher ist eine sogenannte Schornsteinquerschnittsberechnung empfohlen, welche sich nach einer DIN-Norm richtet. Dabei kommt es unter anderem auf die Art der Feuerstätte, ihre Leistung und die Druckverhältnisse, die das Gerät aufbaut, an.
Bei der Planung eines Schornsteins und vor der Anschaffung eines Ofens oder Kamins sollte die Querschnittsberechnung durch den Fachbetrieb erfolgen. Hier kann der Bezirksschornsteinfeger weiterhelfen und auch zu weiteren gesetzlichen Vorgaben beraten.
Auch bei bereits vorhandenem Kaminofen und Schornstein ist eine regelmäßige Wartung durch den Fachbetrieb wichtig. Der Schornsteinfeger prüft den Schornstein auf Ablagerungen und reinigt ihn, um Funktionsstörungen und einem möglichen Rußbrand vorzubeugen.
Der Schornstein ist für den Betrieb einer Feuerstätte elementar.
Der Schornstein sollte schon beim Bau eines Hauses eingeplant werden, selbst wenn derzeit noch keine Feuerstätte geplant ist. Grundsätzlich wertet ein Schornstein den Wert der Immobilie auf und ein nachträglicher Einbau ist wesentlich aufwendiger und kostenintensiver.
Ist dennoch kein Schornstein im Haus vorhanden, so gibt es Alternativen zur Nachrüstung. Mehr dazu in unserem Beitrag "Was tun, wenn kein Schornstein vorhanden ist".