Ein wasserführender Holzofen hat zwei große Vorteile: Zum Einen lassen sich durch das Heizen mit dem Brennstoff Holz viel CO2 einsparen und zum Anderen die Heizkosten deutlich senken.
Was sollte man über einen wasserführenden Holzofen wissen und wie funktioniert er?
Kann man jeden Kaminofen nachrüsten, welchen Anschluss braucht es und werden wasserführende Anlagen gefördert?
All diese Fragen klären wir für Sie in diesem Blogbeitrag.
Optisch ist ein wasserführender Holzofen von einem nicht-wasserführenden kaum zu unterscheiden, weil sich die maßgebliche Technik hinter der Ofenverkleidung versteckt: Auch bei einer wasserführenden Anlage wird Holz verbrannt und die dabei entstehende Wärmeenergie an den Raum abgegeben. Allerdings nicht komplett. Ein Teil der Wärme wird in einem Pufferspeicher gesammelt und in die Zentralheizung eingespeist.
Je nach Bedarf können damit Heizkörper, Fußböden oder eine Wandflächenheizung erwärmt werden. Ein Kaminofen mit Wassertasche sorgt also dafür, dass die im Ofen erzeugte Wärme auch in anderen Räumen im Haus nutzbar wird. Und er ist die perfekte Unterstützung einer Heizung - vor allem in der Übergangszeit, wenn schon mit einem oder zwei Abbränden am Tag das Heizsystem mitversorgt werden kann und der Öl- oder Gaskessel gar nicht erst anspringen muss. In Notzeiten könnte sogar der gesamte Wärmebedarf über einen wasserführenden Kamin oder Kachelofen erfolgen.
Die Brennkammer eines wasserführenden Holzofens ist doppelwandig gestaltet. Im Zwischenraum befinden sich ein Wärmeüberträger in Form einer Wassertasche. Hier wird das Heizungswasser durchgeleitet. Um das Wasser in der Wassertasche zu erwärmen, wird die überschüssige Wärme der Rauchgase genutzt, die ansonsten über den Schornstein einfach ungenutzt entweichen würden. Das so erwärmte Wasser in den Wassertaschen gelangt über einen Pufferspeicher in die Zentralheizung und entlastet somit das gesamte System. Will man auf diese Weise nicht nur das Heizwasser erwärmen, sondern auch das Brauchwasser im Haus, wird anstelle des Pufferspeichers ein Hygienespeicher mit einem integrierten Wärmetauscher eingebaut.
Bei der Leistung eines wasserführenden Kaminofens unterscheidet man in heizseitige (auch wasserseitige) und raumseitige (auch luftseitige) Leistung. Dabei kommt die heizseitige Leistung der Zentralheizung zugute und die raumseitige Leistung dem Aufstellraum. Beide Kennwerte hängen davon ab, wie der wasserführende Kamin oder Ofen gebaut und konstruiert ist. Sie sind in den Unterlagen des Herstellers angegeben. Beide Wärmeleistungen müssen sich in einem optimalen Verhältnis befinden, ansonsten kann das Heizsystem nicht effizient betrieben werden.
Ob ein Kamin oder Kachelofen wasserführend ausgeführt werden soll, hängt vom persönlichen Geschmack ab. Generell gilt: Ein wasserführender Kamin bietet sich an, wenn große Scheibenformate mit viel Feueratmosphäre gewünscht werden. Wenn es eher um die typische angenehme Strahlungswärme eines Kachelofens geht, ist ein wasserführender Kachelofen ideal. Ist die Entscheidung, ob Kamin oder Kachelofen gefallen, wird in einem nächsten Schritt der entsprechende Heizeinsatz gewählt, wobei der Wärmebedarf des Gebäudes und die Größe des Aufstellraumes die ausschlaggebenden Kriterien sind. BRUNNER bietet hier ein großes Angebot wasserführender Heizeinsätze, allen voran die HKD-Serie an.
Das ist vor allem in Bezug auf staatliche Förderungen interessant. Die gibt es nämlich nicht für wasserführende Kaminöfen, die mit Holzscheiten betrieben werden, sehr wohl aber für wasserführende Pelletöfen. Hier gewähren das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA und KfW Zuschüsse, und zwar für Pelletöfen mit Wassertasche ab einer Nennwärmeleistung von fünf Kilowatt (thermische Nutzung). Förderfähig sind sowohl wasserführende Pelletöfen und deren Einbau als auch die damit verbundenen Kosten für Umbaumaßnahmen.
Wer einen wasserführenden Holzofen an eine Heizung anschließen möchte, sollte dafür unbedingt einen Fachmann beauftragen, denn die Maßnahmen sind umfangreich, schon allein die Nachrüstung eines Pufferspeichers und die Anpassung der Heizungsregelung gehören in die Hände von Experten. Überhaupt empfiehlt es sich, bei der Planung jedes Kamins – auch eines wasserführenden Holzofens – von Anfang an einen Schornsteinfeger einzubeziehen. Weil er den Ofen sowieso abnehmen muss, kann er schon vorab auf Lösungen, Möglichkeiten und gesetzliche Vorgaben hinweisen. Denn wenn ein wasserführender Kaminofen nicht nur zur Erwärmung des Brauchwassers, sondern als Zentralheizung genutzt wird, sind die Beschränkungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes wesentlich strenger, vor allem, was die Abgaswerte und eine exakte Anpassung der Kaminofen-Leistung an den Aufstellort betrifft. Der muss auch deswegen besonders geprüft werden, weil wasserführende Kaminöfen deutlich schwerer sind als herkömmliche.
Unbedingt mit einem Fachmann und auch von Beginn an mit dem Schornsteinfeger zusammenzuarbeiten empfiehlt sich. Nur so lässt sich das perfekte System für den individuellen Bedarf finden und auch die Fördermöglichkeiten kann man so am besten nutzen.
Für Häuser mit Wärmepumpe ist die Kombination mit einem wasserführenden Holzofensystem eine ideale Entlastung. Denn wenn es draußen sehr kalt wird, braucht die Wärmepumpe deutlich mehr Strom und arbeitet weniger effizient. Hier kann ein wasserführender Holzofen einspringen. Das Zusammenspiel der verschiedenen Wärmeerzeuger wird über einen Heizungsregler gesteuert. Es gibt wasserführende Heizgeräte die nicht nur mit Holzscheiten, sondern auch als Pelletofen funktionieren.
BRUNNER bietet mit seiner Heizzentrale (BHZ) eine spezielle Systemlösung für solche Hybridheizungen an. Dabei bringt ein intelligentes Wärmemanagement Wärmeerzeuger und Wärmeverbraucher in ein ideales Zusammenspiel und garantiert auch noch eine komfortable Bedienung. Und im Falle eines Stromausfalles sorgt eine Notstromversorgung für den Weiterbetrieb aller notwendigen Heizungspumpen und der Steuerung.
Kann ein wasserführender Ofen ohne Wasser betrieben werden?
Die Antwort ist kurz und einfach: nein
Auch wenn sich der wasserführende Kachelofen von einem nicht-wasserführenden Kachelofen optisch nicht stark unterscheidet ist er eine gute Entlastung für die Zentralheizung, da die Wärme nicht nur an den Raum abgegeben wird, sondern auch in die Heizung eingespeist wird.
Die optimale Kombination im Zusammenspiel mit einer Wärmepumpe macht unabhängig von Öl und Gas.