Ein häufig verwendeter Begriff – Speicherofen. Ob Baumärkte, Online-Händler oder das Handwerk. Jeder versucht, diesen Begriff für seine Zwecke, oder besser gesagt, Produkte, zu verwenden. Dabei sehen die Geräte oft gänzlich unterschiedlich aus, teilweise mit extremen Preisunterschieden. Das ist mehr als verwirrend.
Dabei muss das nicht sein. Denn grundsätzlich ist die Funktion eines Speicherofens ganz einfach aus seiner Bezeichnung abzuleiten: Es geht um das Speichern von Wärme. Doch wie genau funktioniert dies und was hat der Mensch davon?
Wir kommen gleich zum Punkt: Ein echter Speicherofen, zumeist konzipiert als Kachelofen oder Grundofen, besteht immer aus zwei Teilen: einen Feuerraum und einer Speichermasse.
Der Feuerraum ist der Ort, an dem die Verbrennung stattfindet. Dort wird vom Betreiber Holz eingelegt und angefeuert. Die entstehende Hitze wird daraufhin nicht direkt in den Schornstein, sondern zuerst in die sogenannte Speichermasse weitergeleitet.
Diese Masse ist wie ein kleines Tunnelsystem, durch das die Heizgase „navigieren“ müssen, bevor sie über den Schornstein ins Freie gelangen. Nur, dass dieses Tunnelsystem aus sehr schweren Speichersteinen aus Schamotte oder ähnlichen Materialien besteht.
Heizgas gibt über Reibungskontakt an der Speichermasse (zum Beispiel Schamotte) Wärme ab. Diese speichert die darin enthaltene Energie und gibt diese in Form von Strahlungswärme langsam an den Wohnraum ab. Der Effekt der sich einstellt, ist angenehme Wärme über Stunden, teilweise selbst noch am nächsten Morgen.
Die am häufigsten verkaufte Form von Holzöfen sind Kaminöfen. Das sind freistehende, industriell vorgefertigte Kamine, die zumeist im Baumarkt oder online erhältlich sind. Diese werden aus unterschiedlichsten Materialien gefertigt, zumeist aus günstigem Stahl oder Blech. Bei vielen dieser Exemplare finden sich um das Blech herum noch weitere Elemente wie Speckstein oder Schamottestein. Und genau diese werden von den Herstellern oft als „Speicheröfen“ bezeichnet.
Und genau das ist falsch. Denn diese teils sehr geringe Masse an Speicherelementen kommt gar nicht erst mit den Heizgasen in Berührung, die im Brennraum erzeugt werden. Sie kann lediglich etwas Wärme über den direkten Kontakt zum Metall des Kaminofens aufnehmen.
Damit ist ein unechter Speicherofen eigentlich nichts weiter als ein Kaminofen mit mehr Ballast. Ohne richtigen Speichereffekt, aber teurer in der Anschaffung als ohne „Speichermasse“. Wir nennen dies dann „schwerer Ofen“.
Ein klassischer Speicherofen, konzipiert entweder als Kachelofen oder Grundofen, ist ein hochmodernes, effizientes Heizsystem.
Zum Einen wird die durch das Holzfeuer erzeugte Energie optimal genutzt. Denn wenn die Heizgase ihre Reise durch die Speichermasse beendet haben, wurde bereits die meiste Energie an diese abgegeben. Man macht quasi das meiste aus dem Brennstoff Holz. Damit wird die Umwelt geschont und bares Geld gespart.
Zum Anderen ist Strahlungswärme deutlich gesünder als herkömmliche Heizungswärme, denn sie funktioniert grundsätzlich anders. Ähnlich wie Sonnenstrahlen (langwellige Infrarotstrahlung) erwärmen diese die physischen Objekte der Umgebung direkt. Dazu zählt auch der Mensch.
Normale Heizkörper oder Warmluftöfen, zu denen auch die Kaminöfen zählen, erwärmen die Luft. Dies hat zur Folge, dass durch den Luftaustausch auch oft Staub und kleine Partikel aufgewirbelt werden. Schlechte Nachrichten für Allergiker, die darunter zu leiden haben.
Mit einem echten Speicherofen tun wir praktisch Gutes. Für den Geldbeutel, die Umwelt und die Gesundheit der ganzen Familie.
Ein echter Speicherofen mit Speichermasse wird handwerklich erstellt und ist nicht als fertiges System erhältlich.
Für die Realisierung sollte daher ein Ofenbauer in der Umgebung kontaktiert werden. Dieser erstellt einen Plan für eine individuelle Ofenanlage und schon geht es los. Das Besondere hierbei ist, dass jeder echte Speicherofen ganz individuell auf die Kundenwünsche bezüglich Form und Materialien angepasst werden kann. Das Knowhow des Fachmannes garantiert die richtige Auswahl der passenden Anlage.
Zu unterscheiden gibt es einen echten und einen unechten Speicherofen. Während der unechte Speicherofen durch zusätzlichen Ballast kaum Wärme speichert, kann der handwerklich erstellte Speicherofen in der Speichermasse die Heizgase optimal ausnutzen. Auch wird ein handwerklich erstellter Speicherofen individuell gestaltet.
Auch beim Thema Speicherofen gilt: Lassen Sich sich unbedingt von einem Fachmann beraten. Ein handwerklich erstellter Ofen wird individuell und passend erstellt und auf Ihren Bedarf ausgerichtet. Auch wenn Angebote aus dem Baumarkt oft verlockend sind, so ist dies kein Vergleich zu einem echten Speicherofen. Fachhandwerker im Ofenbau finden Sie auch unter unserer Handwerkersuche.